unterhaltsam, nachdenklich, inspirierend, kurz

Hier gibt es kurze, unterhaltsame Erzählungen und Geschichten, Auszüge und Essays. Ich erlaube mir aber auch zwischendurch meine Meinung zum Ausdruck zu bringen.

Los geht es mit …

Was für ein Tag

Sechs Uhr dreißig. Ich schlag ein Auge auf, mein Arm holt aus und landet auf dem Wecker. Ruhe!

Muss noch etwas warten bis das Blut sich wieder im Körper verteilt – bin Sitzpinkler.

Gähnend und am Hintern kratzend schleppe ich mich ins Bad.

Der Spiegel fragt frech: „Übernacht derangiert worden, he?“

Habe keine Lust auf Späßchen am Morgen!

Zähne geputzt, rasiert und Fresse poliert.

Spiegel sagt: „Na also, geht doch!“

Nun aber Schlag auf Schlag: In Klamotten gestürzt; Binder geknüpft; Kaffee gebrüht; Orangen gepresst; Müsli verrührt; Hund gefüttert; Tasche geschnappt …

Küsschen, tschüss und ab ins Büro!

Morgen! – Morgen! – Morg´n! – Mooorgen!

Schnell noch mit Sekretärin gealbert, dann den persönlichen, digitalen Rechenapparat gestartet. Kaum meinen Nachrichtendiensteingangsordner geprüft, schon zum Chef gerufen.

„Hallo!“

„Hm – da, schau dir das an. Mach´s weg!“

Stehe wieder im Flur, hab keine Ahnung was er will. Erst mal nen Kaffee und mit Sekretärin gealbert.

Schaue in mein Datensichtgerät, finde dort auch keine Idee zur Lösung von Chefes Problem. Dafür jede Menge Unterbrechungen durch den Fernsprechapparat und dringenden Sitzungen, in denen ich unabkömmlich sei. Glaub ich nicht, reden eh immer nur die Anderen. Nicke hier ein Wenig, grunze dort mal dazwischen, so schlaf ich schon nicht ein. Mist, komme so nicht weiter! Wird wohl wieder Überstunden geben. Nix is mit Feierabend.

Mittags in die Kantine, noch ein Kaffee und mit Sekretärin gealbert. Sitze wieder vor dem Datensichtdingens und beantworte ander Leut´ Fragen. Dunkel wird´s, die Kollegen gehen nach Hause und ich hab immer noch keine Idee für Chefes Problem – kann jetzt nicht mal mehr mit Sekretärin albern. Scheiß drauf, geh jetzt auch. Morgen muss ich präsentieren, werde wohl improvisieren. Fällt eh nicht auf! Vielleicht hat er´s ja vergessen oder ein neues Problem für mich.

Hund begrüßt mich, schleckt mich ab, Binder runter, bin zu Haus.

Hungrig, müde, Neuigkeiten ausgetauscht.

Noch nen Rotwein zur Belohnung, vorbei am Spiegel, dann ins Bett.

Na dann, gute Nacht!

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